Wärmepumpe – Heizen auf der Höhe der Zeit
Die heutige Zeit ist geprägt von steigenden Energiekosten und zunehmender Umweltbelastungen. Unter diesen Voraussetzungen ist es von zentraler Bedeutung, auch beim Thema Heizen günstige Kosten, Schonung der Ressourcen und maximale Umweltfreundlichkeit im Blick zu haben. Schließlich sind Sie an Ihre Entscheidung für eine Heizung in der Regel 20 bis 25 Jahre lang gebunden.
Wie funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Eine Luft-Luft Wärmepumpe nutzt die Energie der Umgebungsluft, um ein Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Sie besteht aus einem Außen- und einem Innengerät. Das Außengerät enthält einen Ventilator, der die Außenluft ansaugt und durch einen Wärmetauscher leitet. In diesem Wärmetauscher wird die Energie der Außenluft auf ein Kältemittel übertragen, das in einem geschlossenen Kreislauf zwischen dem Außen- und dem Innengerät zirkuliert.
Das Innengerät der Wärmepumpe enthält einen weiteren Wärmetauscher, der die Energie des Kältemittels auf die Raumluft überträgt. Je nach Bedarf kann die Wärmepumpe entweder im Heiz- oder im Kühlmodus betrieben werden. Im Heizmodus wird die Wärme, das Kältemittel aufgenommen, an die Raumluft abgegeben und das Innengerät schaltet als Heizung ein. Im Kühlmodus wird die Wärme aus der Raumluft auf das Kältemittel übertragen und das Innengerät kühlt die Luft im Raum.
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist besonders effektiv in Gebieten mit milden Temperaturen, da sie bei niedrigeren Außentemperaturen weniger effizient arbeitet. Außerdem benötigt sie Strom, um den Kältemittelkreislauf anzutreiben und den Ventilator im Außengerät zu betreiben.
Zukunftsweisende Technologie – Umweltschutz inklusive
Die Wärmepumpe ist das System für kostenbewusstes und umweltfreundliches Heizen. Mit Ihrer hoch entwickelten Technik schafft sie das scheinbar Unmögliche: aus nur 25% zugeführter Energie entstehen 100% Heizleistung.
Vergleich CO2-Emission
- Öl-Heizung 100%
- Gas-Brennwert-Therme 80%
- Monovalente Elektrowärmepumpe 43%
Vergleich Primärenergieverbrauch
- Öl-Heizung 100%
- Gas-Brennwert-Therme 95%
- Monovalente Elektrowärmepumpe 59%
Dass die Wärmepumpe ein Weltmeister in punkto Umweltfreundlichkeit ist, liegt auf der Hand – denn ihre Energiequelle liegt direkt vor der Haustür. Diese „gefühlte“ Umweltfreundlichkeit lässt sich mit harten Fakten belegen. Ein Vergleich mit den Emissionswerten anderer Heizungstechnologien untermauert eindrucksvoll den Vorsprung der Wärmepumpe. So fallen z. B. im Vergleich zur Gasheizung 38%, im Vergleich zur Ölheizung sogar 57% weniger CO2-Emissionen an. Zudem arbeitet das Gerät vor Ort zu 100% emissionsfrei.
Funktionsweise einer Wärmepumpe
Wenn es draußen richtig kalt wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man auch drinnen friert. Denn Wärme bewegt sich immer entlang eines Temperaturgefälles, vom Wärmeren zum Kälteren. Diesem scheinbar unumgänglichen Naturgesetz schlägt die Wärmepumpe ein Schnippchen. Mit ihr ist es möglich, Wärme entgegen dem Temperaturgefälle zu verschieben, also vom Kalten ins Wärmere. Wie das geht? Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist im Prinzip identisch mit der eines altbekannten Alltagsgerätes: dem Kühlschrank. Während der Kühlschrank allerdings seinem Innenraum die Wärme entzieht und nach draußen abgibt, entzieht die Wärmepumpe dem Außenbereich die Wärme und gibt sie als Heizenergie an das Haus ab. Die Wärmepumpe macht sich dafür ein physikalisches Prinzip, den so genannten Joule-Thomson-Effekt zunutze.
Geniale Technik – Einfach erklärt
Eine Wärmepumpen-Heizungsanlage besteht aus drei Teilen: der Wärmequellanlage, die der Umgebung der benötigte Energie entzieht; der eigentlichen Wärmepumpe, die die gewonnene Umweltwärme nutzbar macht; sowie dem Wärmeverteil- und Speichersystem, das die Wärmeenergie im Haus verteilt oder zwischenspeichert. Der technische Prozess läuft dabei in drei Schritten ab.
Schritt 1: Gewinnung
In der Wärmequellanlage zirkuliert eine Flüssigkeit, häufig eine Sole, d.h. Wasser, das mit Frostschutzmittel versetzt ist. Die Flüssigkeit nimmt die Umweltwärme, z.B. aus dem Erdreich oder dem Grundwasser, auf und transportiert diese zur Wärmepumpe. Eine Ausnahme bilden Luft-Wärmepumpen. Diese saugen über einen Ventilator die Außenluft an, die der Wärmepumpe die Umgebungswärme zuführt.
Schritt 2: Nutzbarmachung
In der Wärmepumpe befindet sich ein weiterer Kreislauf, in dem ein so genanntes Kältemittel zirkuliert. In einem Wärmetauscher, dem Verdampfer, wird die Umweltenergie von dem ersten Kreislauf auf das Kältemittel übertragen, das dadurch verdampft. Bei Luftwärmepumpen erhitzt die Außenluft das Kältemittel. Der Kältemitteldampf wird nun zu einem Verdichter/Kompressor weitergeleitet. Dadurch hebt sich das Temperaturniveau des gasförmigen Kältemittels, es wird also heißer. In einem weiteren Wärmetauscher, dem so genannten Verflüssiger, wird das unter hohem Druck stehende, heiße Kältemittelgas nun kondensiert, wobei es seine Wärme wieder abgibt. Anschließend wird das verflüssigte Kältemittel zu einer Drossel, in der der Druck des Kältemittels wieder verringert wird, geleitet. Das nun flüssige, entspannte Kältemittel wird schließlich zum Verdampfer zurückgeführt.
Schritt 3: Beheizung
Seit Jahrzehnten bewährt. Die Entwicklung der Wärmepumpentechnologie geht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Der Franzose Nicolas Carnot veröffentlichte 1824 erste Grundsätze zum Wärmepumpenprinzip. Gut 100 Jahre später gingen in Zürich die ersten größeren Wärmepumpenanlagen zur Beheizung von Gebäuden in Betrieb.
Im Jahr 1969 schloss Klemens Oskar Waterkotte die erste Erdwärmepumpe in Deutschland an. Seitdem haben sich Wärmepumpen zur Raumheizung und für die Warmwasserbereitung zu einer ebenso zuverlässigen wie umweltfreundlichen Heizungsvariante entwickelt. Dank der jahrelangen Erfahrungen wird die Technologie zudem durch Innovationen ständig weiter entwickelt.